1901

Um das Jahr 1900 wurden in vielen Ortschaften freiwillige Feuerwehren gegründet. Auch unsere Vorfahren machten sich bereits im Jahr 1900 in dieser Hinsicht Gedanken. Es fanden sich 29 Männer der Ortschaft Wense zusammen um gemeinsam die Naturgewalt Feuer zu bekämpfen. Nach entsprechenden Planungen und Vorarbeiten war es dann soweit.

1906

Am 16. Januar 1901 trafen sich diese Kameraden zu ihrer ersten Versammlung. Die Statuten der freiwilligen Feuerwehr wurden nochmals besprochen und von den Gründungsmitgliedern unterschrieben. Die Freiwillige Feuerwehr Wense war gegründet. Die erste „Amtshandlung“ war die Aufnahme eines neuen Mitglieds. Christian Jäger wurde als dreißigstes Mitglied in die Freiwillige Feuerwehr Wense aufgenommen. Der erste Wehrführer war der Kamerad August Raulf. Der Feuerwehrhauptmann August Raulf legte aus Krankheitsgründen sein Amt nieder. Zum neuen Wehrführer wurde Albert Brenneke (Haus Nr. 3) gewählt. Bei dieser Versammlung kostete ein Fass Bier 7,50 Mark.

1907

Die Wehrführung wurde neu gewählt: Erster Hauptmann: Albert Brenneke Vizehauptmann: August Bertram Zugführer: August Grotewold Kassierer: August Baars 1. Spritzenmeister: Heinrich Krüger 2. Spritzenmeister: Fritz Ebeling

1909

Für einen Brandeinsatz in Wipshausen erhielt die Wenser Wehr von der Brandkasse die erste Löschprämie in Höhe von 65,50 Mark.

1911

Das erste Jubiläum wurde gefeiert. 10 Jahre FF Wense

1919

Die Hauptversammlung wählte Albert Brennecke (Haus Nr. 26) zum neuen Wehrführer.

1923

Als Folge der Inflation wurde der Beitrag an den Bierpreis gekoppelt. Bei der Hauptversammlung kostete ein Glas Bier 250 Mark. Bei 31 Mitgliedern konnte der Kassierer also 7750 Mark verbuchen.

1924

Zum neuen Hauptmann wurde Hermann Klußmann gewählt. Die Inflation war beendet und der Beitrag wurde auf 50 Pfennige gesenkt.

1927

Der Wehrführer wechselte erneut. Der Wenser Hausschlachter Heinrich Heuer übernahm die Führung der Wenser Wehr. Am 05. September wurde die Wehr um 15:15 Uhr alarmiert. Es brannte auf dem Gehöft des Landwirtes Meier in Zweidorf. Mittels Pferdegespann rückte man aus und konnte um 15:50 Uhr die Einsatzbereitschaft am Brandherd melden.

1935

Heinrich Heuer hatte die Altersgrenze erreicht und gab die Führung der Freiwilligen Feuerwehr an Hermann Brenneke ab.

1938

1943

Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg herrschte auch in der Wenser Wehr Personalmangel. Damit der Feuerschutz gewährleistet werden konnte, machte der Kamerad Heinz Brenneke die jungen Mädchen des Dorfes mit den Grundzügen des Feuerlöschwesens vertraut.

1948

Am 10. August wurde erfolgreich ein Brand bei Grotewold (Haus Nr. 22) bekämpft. Am Osterberg wurde ein neues Spritzenhaus mit Schlauchturm geplant und gebaut. Im Dezember konnte schon das Richtfest gefeiert werden.

1949

Im Februar bezog die Feuerwehr mit ihren Geräten das neue Gebäude.

1951

Das 50-jährige-Jubiläum wurde gefeiert. Von der Wenser Wehr wurden bei diesem Fest 50 Liter Freibier aufgelegt.

1957

Großbrand beim Landwirt Hermann Klußmann. Obwohl die Feuerwehren der Nachbarorte alarmiert wurden und somit ein großes Aufgebot an Mannschaft und Gerät zur Verfügung stand, wurden die Stallungen und landwirtschaftlichen Gebäude fast vollständig ein Opfer der Flammen. Die Wohngebäude konnten jedoch von den Kameraden gerettet werden. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden.

1965

Heinrich Lippe wurde zum Ortsbrandmeister (damals Gemeindebrandmeister) gewählt. Er trat damit die Nachfolge von Hermann Brenneke an, der dieses Amt dreißig Jahre bekleidete.

1974

Die Ortschaft Wense wurde bei der durchgeführten Gebietsreform der Gemeinde Wendeburg zugeordnet. Damit begann auch für die Freiwillige Feuerwehr Wense ein neues Zeitalter. War man bis dahin mehr in Richtung der heutigen Gemeinde Edemissen orientiert, musste nun eine Kehrtwendung in Richtung Süden durchgeführt werden. Die anfängliche Skepsis war jedoch schnell überwunden. Heute können wir stolz darauf sein, Teil einer (Dank der Umsicht der damaligen Gemeinde- und Ortsbrandmeister) gut organisierten und gut ausgebildeten Gemeinschaft zu sein.

1975

Am 08.09. kam es zu der 2. Brandkatastrophe beim Kameraden Hermann Klußmann. Wieder wurden – trotz Großeinsatz aller umliegenden Ortswehren sowie der Wehr der Stadt Peine – alle landwirtschaftlichen Gebäudeteile ein Opfer der Flammen. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden.

1976

Die Freiwillige Feuerwehr Wense feierte das 75 – jährige Jubiläum. Als Geburtstagsgeschenk erfolgte im Dezember die Auslieferung unseres Tragkraftspritzenfahrzeuges vom Typ VW LT 31. Da das „Spritzenhaus“ am Osterberg zu klein war, stellte der damalige Ortsbrandmeister Heinrich Lippe eine Garage auf seinem Hof zur Verfügung.

1977

Da die Garagenlösung kein Dauerzustand sein konnte, begann man im Oktober mit den Bauarbeiten eines neuen Feuerwehrgerätehauses. Durch Eigenleistung wurde auf diese Weise ein Schandfleck (der ehemalige Bunker) zu einem Schmuckstück umgewandelt. In diesem Jahr begann auch die bis heute andauernde Freundschaft mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rosenthal. Entstanden durch private Kontakte des damaligen Rosenthaler Ortsbrandmeisters Günter Brandes und des damaligen Wenser stv. Ortsbrandmeisters Hans-Joachim Wolters wurde diese Freundschaft durch jährliche Treffen immer wieder aufgefrischt und vertieft.

1978

Nach einem Jahr Bauzeit und der Ableistung von 1300 Stunden Eigenarbeit wurde am 25.11. das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht.

1979

Der Fortschritt machte auch vor der FF Wense nicht halt. Unser TSF wurde mit einem Funkgerät ausgerüstet. Rufname „Florian Peine 28/20“

1982

Nach 18 Jahren als Ortsbrandmeister tauschte Heinrich Lippe bei den anstehenden Wahlen mit seinem Stellvertreter Hans-Joachim Wolters die Position. Ein Dachstuhlbrand beim Kameraden Werner Hohmann wurde erfolgreich gelöscht. Hier bewährte sich die „neue“ Technik. Über Funk konnte die notwendige Verstärkung bei der FEL in Peine angefordert werden.

1983

Nach der Technik machte nun auch die Verwaltung vor der FF Wense nicht halt. Entsprechend der Vorschriften wurden Dienstbücher angelegt in denen fortan Art und Umfang der geleisteten Dienste sowie die Beteiligung der Kameraden aufgelistet werden mussten.

1985

Bei einem Zimmerbrand auf dem Gehöft Grotewold konnte größerer Schaden durch die schnelle Hilfe der FF Wense vermieden werden.

1986

Als förderndes Mitglied wurde die erste Frau (Erika Aumüller) in die Wenser Wehr aufgenommen. In Peine wurden die ersten Kameraden zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet.

1987

Das TSF der FF Wense wurde mit zwei Atemschutzgeräten und den entsprechenden Reserveflaschen ausgerüstet.

1988

Bei den Kommandowahlen wurde Hans-Joachim Wolters als Ortsbrandmeister wiedergewählt. Sein Stellvertreter wurde Helge Schmidt. Wense wurde an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Durch die damit verbundene Einrichtung von Unter- und Überflurhydranten, verbesserte sich die Löschwasserversorgung der Ortschaft Wense enorm.

1990

Das Jahr 1990 war bereits mit Vorbereitungen für unser 90-jähriges Bestehen angefüllt. Unter anderem wurde der Sportplatz für die Durchführung von Feuerwehrwettbewerben hergerichtet. Im November wurden wir zu einem Verkehrsunfall auf der Autobahn A 2 gerufen. Ein Viehtransporter war kurz vor der Raststätte Zweidorfer Holz verunglückt. Hier war dann gemeinsam mit anderen Wehren der Gemeinde von 23:00 Uhr bis 05:00 Uhr bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt das „große Schweinetreiben“ angesagt.

1991

Nach starken Regenfällen hatten wir schon zu Beginn des Jahres unseren ersten (und einzigen) Einsatz. An der Marsch wurde ein Keller ausgepumpt. Der Rest des Jahres wurde hauptsächlich durch unser Jubiläum geprägt. Nach der Ausrichtung von Gemeindewettbewerben und Jubiläumswettkämpfen (Eimerfestspiele) erreichte das Jahr im August den Höhepunkt mit den Jubiläumsfeierlichkeiten. Hierzu wurden zwei Schweine geschlachtet, die unseren Gästen und uns bei der entsprechenden Menge Freibier ausgezeichnet gemundet haben.

1992

Die FF Wense wurde im Mai zu einem Großbrand nach Sophienthal als Verstärkung angefordert. Es wurden Atemschutzgeräteträger als Ersatz für die bereits seit mehreren Stunden tätigen Kameraden der früher alarmierten Wehren benötigt. Im Juli wurde die Erse von Verschmutzungen gereinigt. Hier schwammen größere Mengen Styropor auf dem Wasser.

1993

Wir wurden zu drei Bränden in Neubrück bzw. Ersehof alarmiert.

1994

Das Kommando wurde neu gewählt. Helge Schmidt wurde neuer Ortsbrandmeister und löste damit Hans-Joachim Wolters ab, der zum stv. Ortsbrandmeister gewählt wurde. Die übrigen Kommandomitglieder wurden in ihren Funktionen bestätigt.

1995

Nach 30 Jahren schied Hans-Joachim Wolters aus dem Kommando der FF Wense aus, da er zum Gemeindebrandmeister gewählt wurde. Harald Grethe wurde zum stv. Ortsbrandmeister gewählt. Die Wenser Wehr wurde zu zwei Bränden (Wenser Bahnhof und Meerdorf) und einem Verkehrsunfall gerufen.

1996

Am 19.01. wurde das Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht. Es wurde überwiegend in Eigenleistung von den Wenser Vereinen und Organisationen errichtet und steht nun als Einheit mit dem Feuerwehrgerätehaus als repräsentativer Rahmen auch der FF Wense für die unterschiedlichsten Veranstaltungen zur Verfügung.

1997

Nach einer stürmischen Nacht zum Karfreitag wurde die Wehr in den Morgenstunden alarmiert um die K 61 zwischen Wense und Ersehof von abgebrochenen Zweigen und Ästen zu säubern.

1998

Bei einem Brandeinsatz auf dem Gehöft Klußmann konnte durch die schnelle und gleichzeitige Alarmierung mehrerer Wehren der Gemeinde Wendeburg größerer Schaden vermieden werden. Das Feuer war durch unsachgemäßes zerlegen eines geleerten Heizöltanks entstanden.

1999

Bei einem Schwelbrand im Keller des Kameraden Harald Ende bewährte sich erneut die schnelle und gute Zusammenarbeit der Feuerwehren in der Gemeinde Wendeburg.

2000

Dank der Initiative eines Kameraden und der sehr guten und unbürokratischen Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung konnte unser Feuerwehrgerätehaus mit einer neuen Eingangstür versehen werden.

2001

Unser Jubiläumsjahr begann bereits am ersten Tag mit einem Einsatz. Vor dem Gehöft Klußmann gab es einen Schwelbrand in einem hohlen Baum. Dieser konnte mit minimalem Aufwand an Mannschaft (2 Kameraden) und Gerät (Standrohr, C-Schlauch, C-Strahlrohr) gelöscht werden. Aus Anlass unseres Jubiläums stifteten die Kameraden Hans-Heinrich Lippe und Harald Grethe zwei Eichen die vor dem Feuerwehrgerätehaus gepflanzt wurden. In Anlehnung an die Namen der Spender wurden sie Hänsel und Grethel getauft. Und da Bäume bekanntlich auch begossen werden müssen, geschah dies mit einem Fas Bier vom Ortsbrandmeister. So wie das Jahr begonnen hatte ging es auch weiter. Am 27.03. wurden wir zu einem Kellerbrand in Wense gerufen und am 22.04. zu einem Brand nach Neubrück. Am 12.05. war die FF Wense aus Anlass des Jubiläums Ausrichter der Gemeindewettbewerbe. Bei bestem Wetter konnten wir die Wettbewerbsgruppen der Gemeinde Wendeburg auf dem Sportplatz in Wense begrüßen. Diese Veranstaltung war Dank der vielen helfenden Hände der erste Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres. Wir wünschen uns, dass die noch folgenden Aktivitäten ebenso gut gelingen.